Impfungen gegen Corona-Virus gestartet
Der Impfstart gegen Covid-19 in Deutschland und vielen Ländern der EU gilt als Hoffnungszeichen im Kampf gegen die Pandemie. Zahlreiche Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sprachen von einem Lichtblick.

Berlin/Frankfurt a.M. (epd). Die Impfungen gegen das Corona-Virus haben am Sonntag bundes- und EU-weit begonnen. "Der Impfstart heute macht Hoffnung und gibt Zuversicht", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu auf Twitter: "Die Impfung ist der Schlüssel raus aus der Pandemie. Dass dieser Impfstoff in Deutschland für uns und für die Welt entwickelt wurde, erfüllt mich mit Stolz." Laut Impfplan werden in Deutschland zunächst Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie gefährdetes Personal in Krankenhäusern geimpft. Neben mobilen Impfteams stehen bundesweit über 400 Impfzentren bereit.

Einen Tag vor dem offiziellen deutschlandweiten Impfstart war am Samstagnachmittag eine 101-jährige Seniorin in einem Pflegeheim in Halberstadt in Sachsen-Anhalt als erste Person in Deutschland gegen Covid-19 geimpft worden. Minister Spahn zeigte sich überrascht über den vorgezogenen Impfstart. Spahn wünsche der Seniorin alles Gute, wie ein Ministeriumssprecher in der "Bild am Sonntag" betonte. "Allerdings hatten wir mit allen Partnerländern der EU und mit den 16 Bundesländern vereinbart, am Samstag an alle auszuliefern und ab Sonntag gemeinsam mit den Impfungen zu beginnen", sagte Spahns Sprecher der "Bild".

In Berlin bekam eine 101 Jahre alte Seniorin in einem Pflegeheim am Sonntagmorgen die erste Spritze mit dem Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer. In Nordrhein-Westfalen sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bei einem Besuch im Pflegeheim St. Josef Stift in Emsdetten: "Das Impfen ist ein Aufbruch, um das Virus beherrschen zu können." In Hessen bekamen Bewohner und Mitarbeiter mehrerer Altenpflegeheime sowie eine Krankenschwester der Frankfurter Uniklinik das Serum der Mainzer Pharmafirma Biontech verabreicht.

Als Licht am Ende des Tunnels bezeichnete Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) den Corona-Impfstoff. Zum Auftakt der Impfungen im Land besuchte sie das Alten- und Pflegeheim Seniorenquartier Schwerin. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat am Sonntag den Einsatz eines der ersten Corona-Impfteams im Land begleitet. "Ich freue mich, dass wir am Ende dieses Jahres einen echten Lichtblick haben werden", sagte Weil vor dem privaten Pflegezentrum Schlüter in Bad Rothenfelde.

Am Sonntagmorgen war Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in Lübeck beim Start der Impfungen in dem Bundesland dabei. In Baden-Württemberg sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne): "Wir werden nun schrittweise impfen, denn zunächst müssen wir die Menschen schützen, die das höchste Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion haben. Und die, die ein besonderes berufliches Risiko tragen, sich oder schutzbedürftige Personen anzustecken."

In Rheinland-Pfalz erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (beide SPD) am Sonntag in Koblenz: "Mit dem Beginn der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland und hier bei uns in Rheinland-Pfalz sind wir einen großen Schritt in der Pandemiebekämpfung nach vorne gekommen." Dies sei ein großer Lichtblick.

Im Saarland sollen an diesem Montag der Staatskanzlei zufolge die drei Impfzentren in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis zum ersten Mal in Betrieb gehen. Zum Auftakt im Impfzentrum Saarland-Süd in Saarbrücken wird am Montagmorgen Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) erwartet.

epd lde/cez