Demonstrationen in Ostsachsen trotz hoher Corona-Fallzahlen

Görlitz/Bautzen (epd). Proteste trotz höchster Corona-Fallzahlen: Entlang der Bundesstraße 96 in der sächsischen Oberlausitz haben am Sonntag Dutzende Menschen gegen Infektionsschutzmaßnahmen demonstriert. Rund 80 Personen seien in Oppach (Landkreis Görlitz) zu nicht angezeigten Versammlungen zusammengekommen, teilte die Polizeidirektion Görlitz am Montag mit. Acht Personen hätten gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen. Laut Polizei trugen sie keine Mund-Nasen-Bedeckung, hielten Abstände nicht ein oder waren mehr als 15 Kilometer von ihrer Wohnung entfernt.

Auch im etwa zehn Kilometer entfernten Großpostwitz (Landkreis Bautzen) kam es am Sonntag an der Bundesstraße 96 zu Verstößen. Dort versammelten sich laut Polizeiangaben 25 Personen zu nichtangezeigten Demonstrationen. Zwölf Menschen hätten weder Mundschutz getragen noch die erforderlichen Abstände eingehalten, hieß es. Auch sie waren mehr als die erlaubten 15 Kilometer von ihrer Meldeanschrift entfernt.

In den Landkreisen Bautzen und Görlitz war die jeweils am Montag gemeldete Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner mit einer Inzidenz von 646 beziehungsweise 667 am höchsten in ganz Sachsen. Der Freistaat meldete am Montag im bundesweiten Vergleich mit einem Wert von 444 die höchste Inzidenz aller Bundesländer.

Seit Monaten treffen sich jeden Sonntag Menschen von Zittau bis Oppach zum sogenannten stillen Protest, unter anderem gegen Corona-Maßnahmen. Laut Verfassungsschutz nutzen rechtsextremistische Personen die Proteste für ihre Zwecke. So wird beispielsweise auch die Reichskriegsflagge gezeigt.