Essen (epd). Die Informationen über Corona in ausländischen Sprachen weisen laut dem Recherchenetzwerk Correctiv in Deutschland oft Lücken auf, sind veraltet und im Internet schlecht zu finden. Wie am Freitag veröffentliche Nachforschungen des in Essen ansässigen Netzwerks und des SWR ergaben, betrifft dieser Sachverhalt mehrere Hunderttausend Menschen in Deutschland, die deshalb schlechter vor dem Covid-19-Virus geschützt seien. Keines der 16 Bundesländer habe eine klare Strategie, wie Menschen mit fehlenden Deutschkenntnissen die Informationen mitgeteilt werden sollten, hieß es.
Correctiv und der SWR hatten in allen 16 Bundesländern abgefragt, was die zuständigen Ministerien tun, um Zugewanderte in deren Sprachen über das Virus, den Infektionsschutz und aktuelle Regelungen zu informieren. Laut der Recherche gibt es in fast allen Bundesländern gravierende Defizite bei der mehrsprachigen Corona-Kommunikation der Verwaltungen.
Ein vergleichsweise umfassendes mehrsprachiges Angebot findet sich zum Beispiel auf den Websites von Ländern wie Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Auf den Seiten von Thüringen, Brandenburg, Niedersachsen oder Baden-Württemberg falle die mehrsprachige Kommunikation dagegen schwach aus.