Köln (epd). Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder in Deutschland zwar immer besser umgesetzt. Doch in manchen Regionen gebe es auch Verschlechterungen, heißt es in einer am Montag in Köln verbreiteten Mitteilung. So sei in 48 der 401 kreisfreien Städte und Kreise die Betreuungsquote seit dem Rechtsanspruch 2013 um mehr als einen Prozentpunkt zurückgegangen. Bei den Drei- bis Fünfjährigen sei der Anteil der Mädchen und Jungen, die in diesem Alter eine Kita besuchten, in 33 Kreisen sogar um mehr als fünf Prozentpunkte gesunken.
Positiv stachen der Studie zufolge die nordrhein-westfälischen Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken heraus, wo besonders viele neue Kita-Plätze für Kleinkinder entstanden. Auch die Betreuungsquote, der Anteil der betreuten Kinder an allen Kindern, stieg im Münsterland stärker als in fast allen anderen Kommunen in Deutschland, teilten die IW-Forscher mit. Die frühkindliche Bildung sei mit Blick auf die spätere Schul- und Berufslaufbahn sehr wichtig, erklärte der Familienexperte des Instituts, Wido Geis-Thöne.
Seit 2014 sind den Angaben zufolge in Steinfurt, Coesfeld und Borken 49, 47 beziehungsweise 41 Betreuungsplätze für unter Dreijährige je 10.000 Einwohner geschaffen worden. Die Betreuungsquote wuchs in dieser Zeit in Steinfurt um elf Prozentpunkte, in Coesfeld um zehn. Nur der Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein wies demnach mit zwölf Punkten einen noch stärkeren Anstieg auf.