Wiesbaden (epd). Die Ausgaben für die Jugendhilfe von Bund, Ländern und Gemeinden haben sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. 2019 lagen diese öffentlichen Leistungen bei 54,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. 2009 hatten sie noch 26,9 Milliarden Euro ausgemacht. Die Einnahmen, unter anderem aus Gebühren und Teilnahmebeiträgen, stiegen den Angaben nach von 2009 bis 2019 um mehr als ein Drittel von 2,6 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro.
Gut zwei Drittel der Ausgaben (67,2 Prozent) entfielen im Vorjahr mit 36,9 Milliarden Euro auf die Kindertagesbetreuung. Davon wurden 19,1 Milliarden Euro (51,7 Prozent) als Zuschuss an freie Träger gezahlt. Den Ausgaben standen Einnahmen vor allem aus Gebühren von 2,0 Milliarden Euro gegenüber.
Ein knappes Viertel der Ausgaben (23,7 Prozent) oder 13,0 Milliarden Euro entfiel auf die Hilfen zur Erziehung. Davon flossen 6,5 Milliarden Euro in die Unterbringung junger Menschen in Vollzeitpflege, Heimerziehung oder anderen betreuten Wohnformen. Die Ausgaben für sozialpädagogische Familienhilfe lagen bei 1,0 Milliarden Euro.
2,1 Milliarden Euro (3,8 Prozent) investierte die öffentliche Hand in Angebote und Einrichtungen der Jugendarbeit, zum Beispiel in außerschulische Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung oder Jugendzentren.
Die restlichen 2,9 Milliarden Euro (5,3 Prozent) wurden für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, die Förderung der Erziehung in der Familie, die Jugendsozialarbeit sowie für Mitarbeiterfortbildungen genutzt.