Berlin, Düsseldorf (epd). Die kommunalen Spitzenverbände begrüßen die Beschlüsse von Bund und Ländern zu einer deutlichen Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, der harte Lockdown sei schmerzhaft, aber die Städte unterstützten ihn. "Unser Land muss die Pandemie wieder in den Griff bekommen, bevor es zu spät ist und das Infektionsgeschehen völlig aus dem Ruder läuft", mahnte der Leipziger Oberbürgermeister (SPD).
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, bezeichnete den beschlossenen Lockdown ab Mittwoch als "hart, aber unvermeidbar". "In der derzeitigen, sehr kritischen Situation haben wir keine Zeit mehr zu verlieren", sagte Landsberg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Online, Print Montag). Es müsse nun so schnell wie möglich gelingen, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen wieder zu erlangen.
Städtetagspräsident Jung appellierte an die Bevölkerung, sich an die neuen Regeln zu halten: "Jede und jeder einzelne muss in nächster Zeit wieder mithelfen, dass die Infektionszahlen deutlich sinken." Die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten und rund um den Jahreswechsel fielen schwer, das abrupte Ende der Weihnachtseinkäufe sei bitter, auch für das Leben in den Innenstädten. Solche Maßnahmen seien aber wirksam, wie die Erfahrungen aus dem Frühjahr zeigten.
Auch Landsberg verwies darauf, dass für den Erfolg der beschlossenen Maßnahmen die Akzeptanz und Mitwirkung der Menschen entscheidend sei. "Die eigentliche Bewährungsprobe in der Pandemie kommt an den Weihnachtstagen", sagte Landsberg. "Alle wissen, dass Polizei und Ordnungsamt nicht hinter die Wohnungstür schauen können und wollen."
epd jup