"Spiegel": Verfassungsschutz beobachtet Stuttgarter "Querdenker"

Hamburg (epd). Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat einem Medienbericht zufolge Teile der "Querdenker" unter Beobachtung genommen. Wie der "Spiegel" am Mittwoch (online) meldete, beobachtet das Stuttgarter Landesamt von nun an die Gruppe "Querdenken 711" samt ihrer Ableger im Südwesten. "Querdenken 711" aus Stuttgart gilt als eine Art Keimzeile der inzwischen bundesweit aktiven Corona-Protestbewegung. Gegründet wurde sie vom IT-Unternehmer Michael Ballweg, der bereits im April erste Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung organisiert hatte.

Wegen der Nähe zu Verfassungsfeinden insbesondere aus dem rechtsextremen Lager sowie antisemitischer Strömungen und der Verbreitung von Verschwörungsmythen waren die "Querdenker" in den vergangenen Monaten verstärkt in das Visier von Verfassungsschutzämtern geraten. Der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer hatte vor einigen Tagen ein Treffen zwischen Angehörigen der sogenannten "Reichsbürgerszene" und führenden Organisatoren der "Querdenken"-Bewegung in seinem Bundesland öffentlich gemacht. Nach Einschätzung Kramers handelt es sich dabei um ein Vernetzungstreffen, an dem mehr als 100 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen hätten.