München (epd). Die AOK Bayern fordert eine bundesweite Datenbank, um besser gegen Betrügereien im Gesundheitswesen gewappnet zu sein. Vor allem bei der ambulanten Pflege gebe es Handlungsbedarf, teilte die Kasse am Dienstag in München mit. Derzeit könnten Betrüger "einfach in einem anderen Bundesland eine neue Zulassung für einen Pflegedienst beantragen", ohne dass die dortigen Kranken- und Pflegekassen über frühere Betrügereien informiert würden. Man begrüße daher die im Herbst eingerichtete "Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen in Bayern".
Alleine in den Jahren 2018 und 2019 habe die AOK Bayern rund 3.750 Verdachtsfälle von Betrug registriert - dies seien acht neue Verdachtsfälle pro Arbeitstag. Im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 stieg die Zahl der Betrugsfälle um 13 Prozent. Die durch Betrügereien verursachte Schadenssumme stieg dabei sogar um 67 Prozent auf 12,2 Millionen Euro in den Kalenderjahren 2018 und 2019. 10,8 Millionen Euro - und damit fast 90 Prozent - habe die Kasse erfolgreich gesichert, und so den Schaden für die AOK und deren Versicherten so gering wie möglich zu halten, hieß es.