Halle (epd). Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt ab Weihnachten einen harten Lockdown. Um die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzuerlangen, sollte in zwei Stufen vorgegangen werden, schlugen die Wissenschaftler am Dienstag in Halle vor. Bereits ab dem 14. Dezember müssten Kontakte im beruflichen wie im privaten Bereich auf das absolute Mindestmaß reduziert werden. Ab dem 24. Dezember bis mindestens zum 10. Januar sollte in ganz Deutschland ein harter Lockdown gelten.
Erfahrungen in Ländern wie Irland im Umgang mit der Pandemie zeigten, dass strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum erheblich dazu beitragen würden, die Infektionszahlen deutlich zu senken und niedrig zu halten. In Stufe zwei sollten daher alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen und die Weihnachtsferien in den Schulen verlängert werden. Während der Feiertage müssten Urlaubsreisen unterbleiben und dürften Treffen nur im engsten stabilen Personenkreis stattfinden, so die Wissenschaftler.
Nach dem 10. Januar empfiehlt die Leopoldina in allen Bundesländern das Tragen einer Maske im Schulunterricht für alle Jahrgangsstufen. Zudem sollten ländereinheitliche Regeln für den Wechselunterricht ab der Sekundarstufe erarbeitet werden. Erforderlich sei zudem eine langfristige politische Einigung auf ein klares, mehrstufiges und bundesweit einheitliches Regelwerk, das ab einer bestimmten Anzahl von Fällen pro 100.000 Einwohner greife, mahnten die Wissenschaftler. Durch ein einheitliches und nachvollziehbares Vorgehen würden die Maßnahmen für Bürger wie Unternehmen transparent und planbar.