Wiesbaden (epd). Steuerpflichtige haben im Jahr 2016 in Deutschland 3,8 Prozent mehr gespendet als im Vorjahr. Insgesamt gaben 10,8 Millionen Steuerpflichtige rund 6,4 Milliarden Euro als Spenden in ihrer Steuererklärung an, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Rund die Hälfte von ihnen spendete im Median 120 Euro oder mehr. Dieser Wert blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Die tatsächliche Zahl der Spendenden 2016 war vermutlich sogar höher, da steuerlich zusammenveranlagte Ehepaare und Personen in eingetragenen Lebenspartnerschaften als ein Steuerpflichtiger gezählt werden, wie die Statistiker erklärten.
Einen großen Anteil am Spendenvolumen hatten den Angaben zufolge Steuerpflichtige mit einem hohen Einkommen von mehr als 500.000 Euro. Die von ihnen geleisteten Spenden machten im Jahr 2016 rund 19,3 Prozent der gesamten Spendensumme aus. Dieser Anteil stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich. 2012 lag er noch bei 15,6 Prozent.
Spendenbereitschaft und -höhe steigen mit dem Alter an, wie es weiter hieß. Bei den 15- bis 30-Jährigen lag der Anteil der Steuerpflichtigen, die Spenden steuerlich geltend machten, 2016 bei 19,3 Prozent und damit deutlich unter dem Durchschnitt aller veranlagten Steuerpflichtigen von 38,5 Prozent. Bei den 70- bis 80-Jährigen gaben dagegen fast 60 Prozent eine Spende in ihrer Steuererklärung an. Die Hälfte von ihnen spendete 200 Euro oder mehr. In der Altersgruppe der 15- bis 30-Jährigen lag der Median bei 100 Euro.
Zu den geleisteten Spenden im steuerrechtlichen Sinn zählen Spenden zur Förderung steuerbegünstigender Zwecke, Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung, Spenden an politische Parteien und an unabhängige Wählervereinigungen. Die Spenden zur Förderung steuerbegünstigender Zwecke machten 2016 mit 5,8 Milliarden Euro den größten Anteil aus (92 Prozent).