Siegen (epd). Ob Klaustrophobie, Nikotinsucht oder Angst vor Spinnen: Wissenschaftler der Universität Siegen wollen mit Hilfe virtueller Realität neue Therapieformen für Menschen mit Angststörungen oder Suchterkrankungen entwickeln. Dazu nutze die Forschungsgruppe nun zwei sogenannte Haptik-Anzüge, mit denen virtuelle Objekte und Welten spürbar gemacht werden könnten, erklärte die Hochschule am Montag. So könnten "störungsrelevante Situationen" wie zum Beispiel Enge bei Klaustrophobie simuliert werden.
Patienten könnten mit Hilfe der der Ganzkörper-Anzüge unter therapeutischer Anleitung lernen, Befürchtungen zu überprüfen und Situationen nicht länger zu meiden, hieß es. Bei Suchtkranken könne die Effektivität von Behandlungen und Trainings weiter gesteigert werden, wenn die Probanden zusätzlich mit der Abhängigkeit verbundene Objekte wirklich spüren könnten. Ein Beispiel sei das Gefühl einer Zigarette zwischen den Fingern, das durch Vibration oder Widerstand simuliert werde.