München (epd). Der Münchner Mathematiker Ulrich Mansmann von der Ludwig-Maximilians-Universität dämpft die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zur Vor-Corona-Normalität. Impfungen könnten zwar dabei helfen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen, sagte Mansmann, der seit 2005 Direktor des Instituts für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät ist, laut einer Mitteilung der Hochschule vom Montag. Dies werde aber eine gewisse Zeit dauern.
Um die empfohlene Impfrate von etwa 70 Prozent zu erzielen, müssten laut Mansmanns Berechnungen alleine in Bayern etwa 2.300 zusätzliche Ärzte ein Jahr lang in einem der ungefähr 100 geplanten Impfzentren impfen. "Das Leben wird 2021 sicher noch eingeschränkt bleiben", erläuterte Mansmann in einer "Corona-Lecture" der Uni München, in der er darlegte, wie Daten bei einer Pandemie erhoben und bewertet werden: "Ich schätze, dass uns das Virus auch im Jahr 2022 noch beschäftigen wird."
Mansmann gilt als einer der führenden deutschen Wissenschaftler auf dem interdisziplinären Gebiet "Public Health". Dieses Fachgebiet beschäftigt sich mit der "öffentlichen Gesundheit", auch "Volksgesundheit" genannt, und dabei vor allem mit der Vorbeugung von Krankheiten und der Förderung der Gesundheit.