"Wir hoffen, dass die Erfolgsgeschichte weitergeht." Niedergerke hatte die Spendensammlung zusammen mit seiner Frau Ricarda und ihrer gemeinsamen privaten Stiftung ins Rollen gebracht. Die Initiative knüpft an ein Modellprojekt von Stadt und Region an, bei dem von April bis Oktober rund 100 obdachlose Menschen zunächst in einer Jugendherberge und später im Naturfreundehaus untergebracht waren und dort von Sozialarbeitern betreut wurden. Dadurch fanden viele von ihnen eine feste Unterkunft und einen Job.
Gegen die Einstellung des Projekts im Oktober gab es in der Stadt scharfen Protest. 17 verbliebene Bewohner mussten zu Beginn der kalten Jahreszeit wieder auf die Straße. "Das hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst", sagte Niedergerke.
Stadt plant weiteres Projekt nächstes Jahr
Für den Neuanfang haben die Initiatoren bereits Ende November zwei Hotels in der Innenstadt angemietet. Bis auf vier Paare in Doppelzimmern sind die 28 Männer und sechs Frauen in Einzelzimmern untergebracht. Diakonie und Caritas unterstützen das Projekt und begleiten die Bewohner. Zu den Bewohnern des ersten Projekts haben sie jedoch nur noch wenig Kontakte. Die Stadt Hannover plant ebenfalls ein neues Wohnprojekt für zunächst 21 obdachlose Menschen. Dieses soll jedoch erst im nächsten Jahr starten.
Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes betonte, gerade in der Weihnachtszeit müssten sich Christen für diejenigen einsetzen, "die keinen Raum in der Herberge" haben. Im Vergleich zu Notschlafquartieren in großen Hallen am Stadtrand und mit Stellwänden als Abtrennung biete das Hotel-Projekt wesentlich mehr Privatleben.