Berlin (epd). Der Städte- und Gemeindebund dringt nach der Verlängerung der seit Monatsbeginn geltenden Corona-Schutzmaßnahem bis zum 10. Januar auf längerfristige Perspektiven. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag): "Ein mehrmonatiger Lockdown, der auch zu Beginn des Jahres 2021 fortbesteht, ist nur schwer vorstellbar." Das gelte nicht nur aus der Perspektive der betroffenen Unternehmen und der Wirtschaft, sondern auch aus Sicht der Menschen, die sich zurecht ein wenig Normalität zurückwünschten.
Bund und Länder hatten am Mittwoch vereinbart, die noch einmal verschärften Corona-Regeln bis zum 10. Januar zu verlängern. Sie hatten erst in der vergangenen Woche die Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschlossen, die vor allem persönliche Kontakte betrifft. Seit Dienstag dürfen sich privat nur noch fünf Menschen treffen. Details regeln die Bundesländer in Verordnungen. Seit November sind deutschlandweit zudem Restaurants, Bars, Kultur- und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Auch diese Schließungen wurde verlängert.
Landsberg nannte die Verlängerung der Maßnahmen über die Jahreswende hinaus hart, aber unvermeidbar. Die Infektionszahlen seien trotz der seit Anfang November geltenden Einschränkungen nach wie vor deutlich zu hoch. Das Robert Koch-Institut meldete in der Nacht zum Donnerstag 22.046 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 200 weniger als am Donnerstag als vor einer Woche. 479 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus. Das ist der zweithöchste Stand seit Beginn der Pandemie.
Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Mittwoch im deutschlandweiten Schnitt bei 134. Ein Wert von 50 ist das Ziel. Er gilt als Grenze, bis zu der Gesundheitsämter die Kontakte von Infizierten nachverfolgen können.
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