Brüssel (epd). Die EU-Kommission mahnt bei der Lockerung von Corona-Maßnahmen in der Weihnachtszeit und den kommenden Monaten zur Vorsicht. Beschränkungen sollten höchstens "sehr behutsam" gelockert werden, um weitere Ausbrüche kontrollieren zu können, heißt es in Empfehlungen für den Umgang mit der Pandemie im Winter, die die Behörde am Mittwoch in Brüssel vorlegte. Etwaige Lockerungen für soziale Zusammenkünfte und Ereignisse sollten mit strengen Vorschriften für eine Selbst-Isolierung von mindestens sieben Tagen davor und danach einhergehen.
Herzstück des Kampfes gegen Corona müssen laut Kommission die bekannten Maßnahmen wie das Verringern von Kontakten und das Maskentragen bleiben. Daneben hält sie für denkbar, religiöse Zeremonien mit vielen Teilnehmer zu vermeiden und gemeinsames Singen dabei sogar zu verbieten. Auch sollten die Behörden erwägen, die Schulferien nach den Feiertagen zu verlängern oder eine Phase des Online-Lernens anzuschließen, um einen "Puffer" gegen Infektionen in der Schule einzubauen.
Die Kommission kann vieles nur empfehlen, da in der Gesundheitspolitik vor allem die Mitgliedsländer das Sagen haben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußerte unterdessen, er halte wenig davon, "immer detailliertere staatliche Vorgaben für jeden Weihnachtstag zu machen". Kein Zwang könne erreichen, dass die Mehrheit der Bürger von sich aus sage "'Wir passen aufeinander auf'", erklärte Spahn am Rande eines virtuellen EU-Gesundheitsministerrates.