Berlin (epd). Die Zuwanderung nach Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Wie aus dem am Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Migrationsbericht hervorgeht, gab es 2019 rund 1,6 Millionen Zuzüge und 1,2 Millionen Fortzüge. Der Saldo belief sich auf rund 327.000 Zuzüge, fast 73.000 weniger als im Jahr zuvor (rund 400.000). Seit dem Zuwanderungsrekord im Jahr 2015 sinken die Zuzugszahlen nach Deutschland. Das für den Bericht zuständige Bundesinnenministerium wertete die Zahlen als Beleg für die Wirksamkeit ergriffener Maßnahmen zur Reduzierung der Migration.
Die meisten Zuwanderer - insgesamt rund zwei Drittel - kommen dem Bericht zufolge aus einem anderen europäischen Land nach Deutschland. Das spiegelt sich auch in den zehn Hauptherkunftsstaaten von Zuwanderern, unter denen sich Rumänien, Polen, Bulgarien, Italien, Türkei, Kroatien, Ungarn und Serbien finden. Zudem stehen Indien und die USA auf der Liste.
Nicht mehr unter den zehn Hauptherkunftsstaaten ist Syrien. Insgesamt spricht der Bericht von einem deutlichen Rückgang der Fluchtmigration, die inzwischen nur noch einen Bruchteil der Gesamtmigration ausmacht. 2019 wurden noch rund 142.500 Erstanträge auf Asyl gestellt, mehr als ein Fünftel davon für Kinder, die bereits in Deutschland geboren wurden.
Leichte Zuwächse von einem beziehungsweise fünf Prozent verzeichnet der Bericht beim Zuzug von Studierenden aus dem Ausland und von Personen, die zur Erwerbstätigkeit in die Bundesrepublik kommen. Ihre Zahl stieg auf knapp 111.000 (Studierende) und rund 64.000 (Erwerbstätige).
26 Prozent der deutschen Bevölkerung haben dem Bericht zufolge einen Migrationshintergrund. Gemeint ist damit, dass sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht von Geburt an die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Mehr als die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund hat den Angaben zufolge heute den deutschen Pass.