Guterres: Wir dürfen Sklaverei im 21. Jahrhundert nicht zulassen

New York (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat zur entschiedenen Bekämpfung jeglicher Form von moderner Sklaverei aufgerufen. "Sklaverei ist nicht nur eine Sache der Vergangenheit", sagte er in einer Botschaft zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Sklaverei am 2. Dezember. Heute seien immer noch mehr als 40 Millionen Menschen in einer Form von Sklaverei gefangen. Solche Praktiken seien schwere Menschenrechtsverletzungen: "Wir dürfen diese Verletzungen im 21. Jahrhundert nicht zulassen."

Etwa 25 Millionen Menschen in sklaverei-ähnlicher Unfreiheit müssten Zwangsarbeit leisten. Rund 15 Millionen Frauen und Mädchen seien in Zwangsehen gefangen, zählte Guterres auf. Ein Viertel der Opfer von Knechtschaft und Unfreiheit seien Kinder. Frauen und Mädchen machten nach UN-Schätzungen 71 Prozent der versklavten Menschen heute aus.

Die weltweiten Proteste gegen systemischen Rassismus richteten den Blick "auf ein Erbe von Ungerechtigkeiten überall in der Welt, das in der dunklen Geschichte von Kolonialismus und Sklaverei wurzelt", sagte der UN-Generalsekretär. Menschen am Rand der Gesellschaft, Arme, Angehörige ethnischer Minderheiten, Ureinwohner und Migranten sind laut Guterres am häufigsten Opfer von Versklavung. "Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verstärkt die Muster der Diskriminierung noch", fügte Guterres hinzu.

Sklaverei gebe es heute als ererbte Knechtschaft, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, häusliche Knechtschaft, Zwangsehe, Schuldknechtschaft, Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und als Rekrutierung von Kindersoldaten. Guterres rief Regierungen dazu auf, in den 1991 errichteten UN-Anti-Sklaverei-Fonds einzuzahlen, der Opfer von Versklavung und Initiativen zur Befreiung von Sklaverei unterstützt.