Osnabrück (epd). Fast die Hälfte der Haushalte, die zur Begleichung ihrer Miete Wohngeld vom Staat erhalten, sind einem Zeitungsbericht zufolge Rentner-Haushalte. Insgesamt bezogen Ende vergangenen Jahres 504.410 Familien oder Einzelpersonen Wohngeld, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) berichtete. In 230.610 Fällen (46 Prozent) seien Renten die Haupteinkommensquelle gewesen. Das gehe aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Zweitgrößte Gruppe unter den Mehrpersonenhaushalten im Wohngeldbezug sind demnach mit 37 Prozent Arbeitnehmer sowie Beamte. In Einpersonenhaushalten seien sogar mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Wohngeldbezieher Rentner.
Wohngeld erhalten Haushalte mit geringen Einkommen, wobei Mieten nur bis zu einem Höchstbetrag berücksichtigt werden. Je geringer die Einkommen, desto höher der Zuschuss. Wer Grundsicherungsleistungen wie Hartz IV bezieht, hat allerdings keinen Anspruch auf zusätzliches Wohngeld. Daher spielen Arbeitslosen-Haushalte mit 4 Prozent in der Wohngeldstatistik praktisch keine Rolle.
"Zu viele Menschen sind im Alter auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen, weil die Rente nicht zum Leben reicht", sagte Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann der Zeitung. Besonders Alleinstehende seien betroffen. "Es braucht ein höheres Rentenniveau, deutliche Nachbesserungen bei der Grundrente sowie eine solidarische Mindestrente von derzeit 1050 Euro", forderte die Bundestagsabgeordnete.
epd fu