Hamburger Jacobi-Kirche wird für mehr als 40 Millionen Euro saniert

Hamburg (epd). Es wird eine der größten Kirchenbaustellen Deutschlands: Für mehr als 40 Millionen Euro soll die Hauptkirche St. Jacobi in der Hamburger Innenstadt umfassend saniert werden. Rund zehn Jahre würden die Bauarbeiten voraussichtlich dauern, sagte Hauptpastorin Astrid Kleist am Freitag. Im kommenden Jahr soll begonnen werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 20,4 Millionen Euro für die Hauptkirche zugesichert. Hamburg werde die gleiche Summe bereitstellen und 1,5 Millionen Euro für einen frühen Planungsbeginn vorziehen, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bei einem Besuch der Kirche.

Vor allem das Mauerwerk muss erneuert werden. In den Kirchenmauern sind über die Jahre zahlreiche Risse entstanden, einige Backsteine sind bereits abgebrochen. Insbesondere der Schwerlastverkehr setze dem Bau zu, sagte die Hauptpastorin. Auch im Innenraum sind umfassende Baumaßnahmen notwendig. Zudem sollen die Kemper-Orgel erneuert und das Gemeindehaus barrierefrei gestaltet werden.

Die Jacobi-Kirche wurde 1255 erstmalig dokumentiert. Sie lag am Pilgerweg von Nordeuropa ins spanische Santiago de Compostela und ist bis heute Hamburgs Pilgerkirche. Im 14. Jahrhundert wurde sie als dreischiffige Backsteinkirche neu erbaut. 1529 wurde Hamburg und damit auch St. Jacobi evangelisch.

Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Jacobi komplett zerstört. Allerdings konnte die Gemeinde vorher die wertvolle Arp-Schnitger-Orgel auslagern, die heute zu den wichtigsten Instrumenten des prominenten Orgelbauers zählt. Der Wiederaufbau von St. Jacobi wurde 1962 vollendet.