Göttingen (epd). Mit der Idee für eine Beatmungsmaske, die sich komplett mit allen Einzelteilen in einem 3D-Drucker herstellen lässt, hat ein Team von Studenten aus Göttingen, München und Baltimore in einem weltweit ausgeschriebenen Ideen-Wettbewerb der Fraunhofer Gesellschaft und des Rückversicherers Munich Re den ersten Platz belegt und 100.000 Euro gewonnen. Zudem erhält das Gewinnerteam ein Realisierungsbudget in Höhe von 12.000 Euro, wie die Göttinger Universitätsmedizin am Freitag mitteilte.
Die Beatmungsmaske ist für die Beatmung von akut erkrankten Covid-19-Patienten gedacht, die unter Umständen auch sauerstoffangereicherte Luft, aber noch keine invasive Beatmung benötigen. "Das Einzigartige und Neue an unserer nicht-invasiven-Beatmungsmaske ist, dass sie zu hundert Prozent in 3D druckbar ist", sagte der an dem Projekt beteiligte Göttinger Student Louis Krause. So könne sie dezentral und unabhängig von bestehenden, möglicherweise nicht zuverlässigen Lieferketten hergestellt werden.
Herkömmliche Beatmungsmasken werden in der Regel mit Hilfe von Spritzguss als Massenprodukt gefertigt. Für die Herstellung im 3D-Drucker werden keine Spritzgussmaschinen benötigt, die Maske kann innerhalb eines Tages gebrauchsfertig gedruckt werden.
Eine Blaupause der prämierten Atemmaske einschließlich der Informationen zu Herstellung, Montage und Verwendung wollen die Initiatoren des Ideenwettbewerbs Partnern in Ländern mit hohem Bedarf kostenfrei zur Verfügung stellen. So sollen Regierungen und Partner in aller Welt in die Lage versetzt werden, die prämierte Atemmaske lokal herzustellen und einzusetzen.