Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat nach der Bund-Länder-Konferenz die fortgesetzte Schließung von Kultureinrichtungen bedauert. Für die Kreativen sei es bitter, auch im Dezember ihre Kunst vielfach nicht ausüben zu können, erklärte Grütters am Donnerstag in Berlin. Die Kultureinrichtungen seien die ersten gewesen, die wegen der Corona-Pandemie schließen mussten - "sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder öffnen dürfen", mahnte sie.
Die Kulturszene verhalte sich seit Beginn der Pandemie sehr solidarisch, obwohl sie in ihrem Lebensnerv getroffen sei und ein großes Opfer bringe, sagte Grütters. Viele Kultureinrichtungen hätten in den vergangenen Monaten auch mit Unterstützung des Bundes vorbildliche Hygienekonzepte und Abstandsregelungen entwickelt.
Die Kulturstaatsministerin nannte es ein wichtiges Signal, dass in dem Bund-Länder-Beschluss erstmals ausdrücklich klargestellt sei, dass die Einrichtungen wegen des Rangs der Kunstfreiheit öffnen dürfen, sobald dies unter Beachtung der Infektionslage wieder möglich sein werde. Laut Beschluss werden die Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens bis mindestens 20. Dezember verlängert und nochmals verschärft.
Die Deutsche Orchestervereinigung forderte eine stärkere Differenzierung und Prüfung der Verhältnismäßigkeit. Einen Konzert- oder Theaterbetrieb könne man nicht vom einen auf den anderen Tag wieder hochfahren, sondern benötige einen Vorlauf von Wochen. Daher sei es legitim, von den Kulturministerinnen und -ministern jetzt verlässliche Perspektiven und Lockerungsszenarien für die ersten Monate des neuen Jahres einzufordern.