Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor Weihnachten eine "Woche des Schutzes" mit möglichst wenigen Kontakten angemahnt. Es gehe darum sicherzustellen, dass nach den Besuchen von gerade älteren Verwandten an den Feiertagen die Covid-19-Infektionszahlen nicht in die Höhe schnellten, sagte sie am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten am Mittwoch vereinbart, die Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens bis mindestens 20. Dezember zu verlängern und nochmals zu verschärfen. Über die Weihnachtstage sollen aber dann Lockerungen das Feiern im Kreis der Familie möglich machen. Gottesdienste über Weihnachten dürften keinen "Großveranstaltungscharakter" haben, fügte Merkel hinzu.
Merkel bekräftigte, dass es in Senioren- und Pflegeheimen "kein Weihnachten der Einsamkeit" geben dürfe. Es sei ganz wichtig, in dieser Zeit nicht nur an die eigene Familie zu denken, sondern auch an die, die es in dieser Zeit besonders schwer hätten. In dem Zusammenhang verwies sie darauf, dass Risikogruppen FFP2-Masken zur Verfügung gestellt bekommen sollten. Das seien 27 Millionen Menschen, sagte sie und betonte: Niemand solle so tun, als könne man eine solche Zahl an Menschen schützen, indem man sie aus dem öffentlichen Bereich fernhalte. "Das wird nicht gehen und ich halte das auch nicht für ethisch vertretbar."
Die seit November geltenden Maßnahmen gegen die Pandemie hatten zwar den drastischen Anstieg der Infektionen gebremst. Dennoch sind die Zahlen noch viel zu hoch, um Infektionsketten nachverfolgen und so die weitere Ausbreitung verhindern zu können.