Erfurt (epd). Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sieht sich einer aktuellen Morddrohung ausgesetzt. Eine entsprechende Meldung von MDR Thüringen bestätigte am Mittwoch in Erfurt eine Sprecherin des Ministeriums. Danach stammt die Drohung gegen Maier, der aktuell auch der Konferenz der Innenminister der Länder vorsteht, aus dem Umfeld der sogenannten "Querdenker".
Laut MDR Thüringen wurde die Drohung in einer Chatgruppe des Internetdienstes Telegram des Coronaleugner-Netzwerks "Querdenken" veröffentlicht. Darin werde ein direkter Bezug zu Maiers Vorschlag vom vergangenen Wochenende genommen, in letzter Konsequenz auch ein Verbot der AfD prüfen zu wollen. In dem Chat, der dem Sender nach seinen Angaben in Teilen vorliegt, sei ein Bild von Maier zu sehen, unter dem stehe: "Weg mit der Judensau". Weiter werde ausgeführt, dass es sich um Georg Maier handele, der Innenminister in Thüringen sei und die AfD verbieten wolle.
Nach Informationen von MDR Thüringen stammten die Hinweise auf die Drohungen vom Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz. Dessen Präsident Stephan Kramer habe aber auf Nachfrage keine Details nennen wollen. Er habe jedoch eingeräumt, dass die Informationen seinem Amt bekannt seien und man diese sehr ernst nehme.
Inzwischen soll auch das Landeskriminalamt, das für den Personenschutz des Ministers zuständig ist, informiert worden sein. Nach MDR-Angaben ist zudem bereits ein Drohbrief in Maiers Wahlkreisbüro in Waltershausen eingegangen. Da die Sendung eine unbekannte Substanz enthalten habe, hätten Polizei und Feuerwehr gerufen werden müssen.