Berlin (epd). Die Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre werden sich im kommenden Jahr nicht fortsetzen. Die Renten würden aber 2021 dank der Rentengarantie auch nicht sinken, erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch in Berlin zum Rentenversicherungsbericht, den das Bundeskabinett beschloss. Es billigte auch den Alterssicherungsbericht, der alle vier Jahre erstellt wird.
Dem Alterssicherungsbericht zufolge sind die Haushaltseinkommen der rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner von 2015 bis 2019 im Durchschnitt um 14 Prozent gestiegen und damit stärker als die Preise, die im selben Zeitraum um fünf Prozent stiegen. Rentnerinnen und Rentner hatten demzufolge nicht nur nominal, sondern auch real jedes Jahr etwas mehr Geld zur Verfügung.
Laut Rentenversicherungsbericht wird der Beitragssatz in den beiden kommenden Jahren weiter bei 18,6 Prozent des Bruttoeinkommens liegen. Im Jahr 2023 steigt er auf 19,3 Prozent und in den Jahren 2024 und 2025 auf 19,9 Prozent, also nicht über die für die Jahre bis 2025 beschlossene Obergrenze von 20 Prozent. Die in den vergangenen Jahren hohen Rücklagen der Rentenversicherung werden dem Rentenversicherungsbericht zufolge sinken, bereits in diesem Jahr um 4,2 Milliarden auf 36,3 Milliarden Euro.
Die Deutsche Rentenversicherung teilte mit, von 2015 bis 2019 seien die Renten der Männer um 9,6 Prozent und die der Frauen um 17,5 Prozent gestiegen. Grund für die Steigerung sei die positive Lohnentwicklung in den vergangenen Jahren. Bei den Frauen habe sich zusätzlich die Einführung der Mütterrente ausgewirkt.
Die Bundesregierung ist verpflichtet, jedes Jahr einen Rentenversicherungsbericht zu veröffentlichen. Er gibt Auskunft über die voraussichtliche finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung in den kommenden fünf Jahren und enthält Modellrechnungen für die Zukunft. Der Alterssicherungsbericht ergänzt den Rentenversicherungsbericht alle vier Jahre. Er bietet einen größeren Überblick, so etwa über die Verbreitung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge.