Berlin/Dresden (epd). In Sachsen sollen vor dem Hintergrund des Strukturwandels in den kommenden beiden Jahren zwei neue Forschungszentren entstehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Freistaat haben dazu am Dienstag in Berlin einen internationalen Wettbewerb für die inhaltliche Ausrichtung und den Aufbau gestartet. "Wir suchen die besten Köpfe mit den besten Ideen", erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von einer "riesigen Chance für die Regionen".
Die Forschungszentren seien "nationale Prestigeprojekte" und sollen bis 2023 in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier etabliert werden. Laut Karliczek werden damit der Wissenschaftsstandort Deutschland gestärkt und die Kohlereviere Sachsens in die Zukunft geführt. Bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Bund und Land Sachsen stellen langfristig bis zu 170 Millionen Euro pro Jahr und Zentrum bereit, aus Bundesmitteln sollen für die beiden Standorte den Angaben zufolge jährlich insgesamt rund 300 Millionen Euro fließen.
Deutschland will bis spätestens 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Für die Kohlereviere bedeutet das einen tiefgreifenden Strukturwandel. Die Verbindung von exzellenter wissenschaftlicher Forschung mit innovativen Konzepten zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft schaffe ein attraktives Umfeld für Start-ups und die Ansiedlung von Unternehmen - und damit auch neue Perspektiven für die Menschen vor Ort, sagte Karliczek.