Nürnberg (epd). Das Programm "Ausbildungsplätze sichern" des Bundes soll die Ausbildungsaktivitäten von kleinen und mittleren Betrieben in Zeiten der Corona-Pandemie unterstützen. Allerdings kennt die Hälfte der Betriebe (49 Prozent), für die das Angebot infrage kommt, nach einer Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) an, das Programm nicht. Von den Betrieben, die das Programm kennen, kann demnach ein Viertel nicht einschätzen, ob sie förderberechtigt wären. Unter anderem kann mit dem Bundesprogramm eine Ausbildungsprämie an Betriebe gezahlt werden, die die Zahl ihrer Ausbildungsplätze aufrechterhalten oder sogar ausbauen.
Unter den Betrieben, die sich als förderberechtigt einschätzen, haben den Angaben zufolge nur 16 Prozent Fördermittel beantragt. Dies könne darauf zurückzuführen sein, dass die Ausbildungsprämie erst nach erfolgreicher Probezeit der Auszubildenden gewährt wird und zwischen dem regulären Ausbildungsbeginn Anfang August und dem Befragungszeitpunkt nur knapp zwei Monate liegen, hieß es. 15 Prozent der befragten Betriebe planen laut der Befragung des IAB, einen Antrag auf Förderung zu stellen.
Das IAB hat die Betriebe auch gebeten, die Wirksamkeit des Programms einzuschätzen. 56 Prozent der Betriebe zeigten sich davon überzeugt, dass das Angebot dazu beitragen kann, Ausbildungsplätze zu sichern. Zudem wird der administrative Aufwand insbesondere von den Betrieben, die bereits Fördermittel daraus beantragt haben, als gering eingestuft.
Die Forscherinnen und Forscher erklärten: "Die große Herausforderung besteht darin, die Förderung nicht nur zielgenau auszugestalten, sondern auch der Zielgruppe bekanntzumachen." Daran hapere es bislang noch.