Bonn (epd). Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen an diesem Mittwoch mahnen die "Kampagne für Saubere Kleidung" (CCC) und Femnet mehr Schutz am Arbeitsplatz an. Weltweit seien Frauen und Mädchen den Gefahren von Belästigung und Gewalt auf der Arbeit ausgesetzt, erklärten das CCC-Netzwerk und die Frauenrechtsorganisation am Montag in Bonn. In einem Positionspapier fordern sie Unternehmen und Politik zu Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen auf und verweisen auf die entsprechende Konvention 190 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Die Konvention gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz sei von der ILO bereits vor mehr als einem Jahr verabschiedet worden, sei aber in der EU trotz Zuspruchs vieler Länder noch nicht ratifiziert, kritisieren CCC und Femnet. Die notwendige Zustimmung sei bislang an der Blockade einiger weniger Mitgliedsstaaten gescheitert. Deutschland müsse daher umso entschiedener vorangehen, "um den Weg für starke internationale und deutschlandweite Regelungen gegen Gewalt an Frauen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu bereiten".
Besonders betroffen seien Beschäftigte im informellen und Niedriglohnsektor, wie in der Textilindustrie, erklärten Femnet und CCC. Am Tag gegen Gewalt an Frauen unterstützen sie daher auch gemeinsam mit Partnerinnen in Indien und Bangladesch die Kampagne #RatifyILO190: Denn auch in Indien und Bangladesch sei die Konvention noch nicht ratifiziert, und Gewalt am Arbeitsplatz sei an der Tagesordnung.