Dresden (epd). Nach einem illegalen Autorennen in Dresden Ende August, bei dem ein sechsjähriger Junge getötet wurde, hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage gegen zwei Männer erhoben. Einem 31 Jahre alten Syrer werden verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge und fahrlässige Tötung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Montag in Dresden mitteilte. Er sitzt seit dem 24. August in Untersuchungshaft. Dem zweiten Beschuldigten, einem 23-jährigen Syrer, wird verbotenes Kraftfahrzeugrennen vorgeworfen.
Die beiden Männer sollen sich den Angaben nach am Abend des 22. August in Dresden ein illegales Autorennen geliefert haben. Dabei habe der 31-Jährige bei einer Geschwindigkeit von mindestens 89 Stundenkilometern ein sechs Jahre altes Kind erfasst, das die Straße überqueren wollte. Der ebenfalls aus Syrien stammende Junge wurde weggeschleudert und sofort getötet. Laut Staatsanwaltschaft wäre der Unfall vermeidbar gewesen, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern eingehalten worden wäre.
Auf eine Anklage wegen Mordverdachts verzichtete die Staatsanwaltschaft. Das Landgericht Berlin hatte im Februar 2017 für Aufsehen gesorgt, als es zwei Raser wegen eines tödlichen Autorennens wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil rund ein Jahr später auf und verwies den Fall zurück an eine andere Kammer des Landgerichts.