Frankfurt a.M. (epd). Intensivmediziner warnen vor einer Überlastung der Krankenhäuser in der Corona-Pandemie. "Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu", sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montag).
Die Politik habe seit September zu viel Zeit verschenkt. "Noch immer gibt es keine klaren Anweisungen an die Krankenhäuser, dass sie planbare Eingriffe und medizinisch unkritische Operationen verschieben sollen", kritisierte Janssens. Diese Anweisung sei jetzt zwingend notwendig, damit die Krankenhäuser handlungsfähig bleiben und gleichzeitig unbürokratisch und schnellstmöglich finanzielle Kompensationen für Einnahmeverluste bereitgestellt werden. "Es darf nicht dazu kommen, dass wir Notfälle wegen überlasteter Corona-Stationen abweisen müssen", warnte Janssens.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) indes sagte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Montag): "Das Gesundheitswesen hat ausreichend Kapazitäten, um unter Anstrengungen mit den aktuellen Infektionszahlen klarzukommen." Es dürften nur nicht viel mehr Fälle werden, fügte er hinzu.
epd kfr