Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am kommenden Mittwoch hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Wachsamkeit und Unterstützung gemahnt. "Wir dürfen niemals wegschauen, wenn Mädchen oder Frauen Gewalt angedroht oder gar angetan wird", sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Das gelte nicht nur am kommenden Mittwoch, "sondern immer und überall".
Der 25. November sei Anlass, sich klar zu machen, wie viel Unrecht und Leid Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt Tag für Tag angetan werde. "Beispielsweise in den vielen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit", sagte die Kanzlerin. "Aber auch in Deutschland müssen wir leider feststellen, dass wir es sogar mit einer steigenden Zahl von Fällen zu tun haben."
Jede dritte Frau in Deutschland sei mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Alle 45 Minuten werde hierzulande statistisch gesehen eine Frau durch ihren aktuellen oder früheren Partner verletzt oder angegriffen. "Das sind beklemmende Fakten", betonte Merkel. "Und jeder einzelne Fall erzählt eine schreckliche Geschichte und steht für ein schlimmes Schicksal."
Die Bundesregierung setze im Kampf gegen die Gewalt unter anderem auf das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" und ein breites Netzwerk von Hilfsangeboten, darunter Frauenhäuser und Schutz- oder Zufluchtswohnungen. Darüberhinaus solle die Initiative "Stärker als Gewalt" das Thema in die Öffentlichkeit tragen. "Jeder Einzelne ist aufgefordert, sich einzuschalten, wenn Gewalt droht oder gar geschieht", sagte die Kanzlerin. Die Täter müssten wissen, dass ihnen Strafe droht und die Betroffenen sollten wissen, an wen sie sich wenden können, um Unterstützung zu bekommen. Merkel verwies weiter auf den "Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen", der bei der Abstimmung von Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen helfen soll, und ein Förderprogramm zum Ausbau von Beratungsstellen und Frauenhäusern.
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