Tübingen (epd). Zum Welttag gegen Gewalt an Frauen am 25. November haben kirchliche Organisationen eine Kongo-Kampagne gegründet. Das Bündnis fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Demokratischen Republik Kongo und ruft zur Unterstützung von Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege auf, wie das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen am Donnerstag mitteilte.
Das Bündnis fordert von der Bundesregierung und der Europäische Kommission, sich für die Beseitigung der Straflosigkeit der Täter einzusetzen. Notwendig sei ein international anerkanntes und unabhängiges Justizverfahren, das Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen im Kongo verfolgt. Im Osten des Landes werde sexualisierte Gewalt gezielt und nahezu straffrei als Kriegswaffe eingesetzt. Die Täter seien Milizionäre und Armeesoldaten. Sie verfolgten das Ziel, die ansässige Bevölkerung zu demoralisieren, einzuschüchtern und schließlich Kontrolle über die Gebiete zu gewinnen, heißt es.
Rohstoffe aus dem Ostkongo wie Coltan oder Kobalt werden für die Produktion von Mobiltelefonen und Batterien genutzt. "Elektromobilität und Digitalisierung dürfen niemals auf Kinderarbeit, Vergewaltigung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufbauen", erklärte der Gynäkologe Mukwege, der im Kongo seit 20 Jahren vergewaltigte Frauen operiert und behandelt.
Die Kongo-Kampagne wird unter anderem gefördert von "Brot für die Welt", Difäm, der Hauptabteilung Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und dem Katholischen Fonds.