Detmold (epd). Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) bietet seine Häuser für die vorübergehende Nutzung durch Schulen in der Zeit der Corona-Pandemie an. Ein entsprechendes Angebot habe das DJH in dieser Woche dem Bundesbildungsministerium zukommen lassen, teilte das DJH am Mittwoch in Detmold mit. Vorhandene Gruppenräume könnten schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden.
In der Diskussion um die Verhinderung des Infektionsrisikos an den Schulen waren zuletzt Forderungen nach einer Teilung von Klassen und der Verlagerung von Unterricht in externe Räumlichkeiten lauter geworden. Die rund 450 Jugendherbergen seien mögliche Orte für solche "temporären Nebenstandorte" der Schulen, erklärte das DJH. Die Mitarbeiter der Häuser hätten auch mit der Verpflegung größerer Schülergruppen kein Problem, sagte Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz.
Mit einem eigenen Hygienekonzept könne das DJH alle Anforderungen erfüllen, hieß es weiter. Man habe zudem auch die passenden Flächen für Pausenangebote etwa durch Spielgeräte und Möglichkeiten zu Aktivitäten an der frischen Luft. In anderen Räumlichkeiten müsste die für den Schulunterricht notwendige Infrastruktur erst aufwendig geschaffen werden, führte Schmitz an.
Bereits im Frühjahr habe der nach eigenen Angaben 2,4 Millionen Mitglieder zählende Verband seine Häuser für verschiedene Zwischennutzungen zum Beispiel als Obdachlosenunterkunft, Fieberambulanz oder Frauenhaus zur Verfügung gestellt, betonte das DJH. Zu diesem Angebot stehe man weiterhin, auch im Blick auf die aktuell diskutierte Schaffung von Impfzentren, erklärte der Hauptgeschäftsführer.