Gießen (epd). Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat zum Durchhalten in der Corona-Pandemie aufgerufen. Es gehe noch um wenige Monate, dann gebe es eine Perspektive in der Impfstoffforschung, sagte Wieler am Montagabend bei einer Veranstaltung der Universität Gießen. Die Gesellschaft sei "stark genug, das zu tragen". Es gebe einen Impfstoff, "über den wir nicht viel wissen", sagte Wieler. Bei einer künftigen Impfung gegen das Coronavirus stünden die Alten und Hochbetagten im Vordergrund und "diejenigen, die diese Gruppen versorgen".
Die Gesellschaft habe zu Recht entschieden, die Schulen offen zu lassen, sagte Wieler weiter. Es sei aber mittlerweile zu 400 Corona-Ausbrüchen an Schulen in Deutschland gekommen. "Wir wissen, dass auch in der Schule Übertragungen stattfinden." Die Zahl der Intensivpatienten werde seiner Einschätzung nach noch bis Ende des Monats steigen. Er sei jedoch "sehr optimistisch", dass es in den nächsten Monaten noch bessere Erfolge bei der Behandlung von Covid-19 geben werde. "Da wurde viel gelernt."
Wieler rief die Bürger erneut dazu auf, Abstand zu halten, Masken zu tragen, zu lüften, Hygienemaßnahmen zu befolgen und die Corona-Warn-App zu nutzen. Das sei langweilig, er sage das seit Monaten, aber: "Das Virus hat nur eine Chance, wenn wir sie ihm geben." Die Ringvorlesung wurde als Livestream im Internet übertragen, Wieler war aus Berlin zugeschaltet.