Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ruft die Menschen in Deutschland auf, ihre Kontakte weiter zu reduzieren. Bei den Covid-19-Infektionen sei eine Trendumkehr noch nicht erreicht, sagte sie am Montag nach einer Online-Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer. Konkrete Entscheidungen über das weitere Vorgehen sollen ihren Worten nach am 25. November gefällt werden.
Bund und Länder hatten Ende Oktober bereits drastische Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens erlassen, die zunächst bis Ende November gelten sollten. Das aktuelle Treffen sollte einer Art Zwischenbilanz dienen.
Merkel kündigte an, dass in der kommenden Woche auch ein Ausblick über die Wintermonate insgesamt gemacht werden solle, damit ein Stück Berechenbarkeit in die Pandemie komme, soweit dies möglich sei. Die Kanzlerin hob dabei hervor, dass sie sich auch hätte vorstellen können, bereits jetzt im "Bereich der Kontakte" Beschlüsse zu fassen. Die Bundesländer seien aber anderer Meinung gewesen.
Bund und Länder riefen die Menschen auf, bei Atemwegserkrankungen sofort nach Hause zu gehen und einen Arzt zu konsultieren. Es gebe sehr viele Erkältungssymptome, die von Corona nicht zu unterscheiden seien, sagte Merkel. Auf alle nicht erforderlichen Kontakte sei zudem zu verzichten, ebenso wie auf private Feiern. Kontakte zu Freunden sollten auf einen festen Hausstand beschränkt werden, und auf nicht notwendige private Reisen solle verzichtet werden.
Besuche bei älteren und vulnerablen Menschen sollten nur in symptomfreien Zustand erfolgen - auch in den Tagen zuvor sollten die Besucher keine Symptome gehabt haben. Der Bund wolle diesen Menschen auch FFP2-Masken ab Dezember für den Winter günstig zur Verfügung stellen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zuletzt 10.824 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in der Nacht zum Montag mitteilte. Das waren rund 2.500 weniger als vor einer Woche. Seit einer Woche zeigt sich laut RKI, dass der Anstieg der Infektionszahlen gebremst wird. Das Ziel einer sinkenden Infektionszahl ist allerdings noch nicht erreicht.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erhöhte sich mit Meldung von Montag auf 12.547. Insgesamt 3.385 Menschen befanden sich laut RKI-Lagebericht am Sonntag in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren fünfmal so viele wie vor einem Monat.
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