Dortmund, Berlin (epd). Die Stiftung Patientenschutz fordert, die Corona-Schnelltests ausschließlich zur Anwendung in Krankenhäusern und Pflegeheimen bereitzustellen. "Damit genügend Schnelltests vorhanden sind, ist der freie Verkauf zu verbieten", sagte Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Sonntag, online). Niemand dürfe ein Krankenhaus oder Pflegeheim betreten, ohne vorher auf seine Ansteckungsgefahr überprüft zu werden.
Die Regierungschefs von Bund und Ländern wollen am Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Brysch forderte, es müsse mehr getan werden, um Hotspots in Pflegeheimen, wie etwa aktuell in Berlin, zu unterbinden. Brysch kritisierte, es sei ein Fehler gewesen, mit den seit November geltenden stregeren Maßnahmen so lange gewartet zu haben. Eine Überlastung der Kliniken müsse unter allen Umständen verhindert werden.
Linksparteichefin Katja Kipping hingegen fordert von der Bundesregierung, umgehend Corona-Schnelltests für einen Euro zu ermöglichen. "Die Hersteller haben zugesagt, dass sie die Produktion jederzeit hochfahren können", sagte die Politikerin der "Rheinischen Post" (Sonntag, online). Das sei "ein absolut realistischer Weg", Corona zu einzudämmen und mehr Normalität zu ermöglichen. Mit ausreichenden Schnelltests könne der Alltag der Menschen sicherer gemacht und viele Infektionen von vornherein verhindert werden. Kostenlos müssten die Tests in besonders wichtigen Situationen sein, etwa beim Betreten von Altenheimen, sagte Kipping.