Köln, Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat vor einer Unterwanderung der "Querdenken"-Demonstrationen durch Rechtsextreme gewarnt. Er gehe davon aus, dass im Schnitt etwa ein Drittel der Teilnehmer auf solchen Demos zur rechtsextremen Szene gehören, sagte Reul am Samstag im "Morgenecho" bei WDR 5. Am Wochenende waren entsprechende Demonstrationen in Aachen und Düsseldorf angekündigt.
Der NRW-Innenminister empfahl den anderen Teilnehmern entweder dafür zu sorgen, dass Rechtsextreme von den Demos entfernt würden oder selbst nicht teilzunehmen. Denn Demonstranten mit einem echten Anliegen würden den Rechtsextremen Raum geben und Aufmerksamkeit verschaffen, um sich medienwirksam zu inszenieren, mahnte Reul. "Die ersten Versuche der Rechtsextremen, eigene Demonstrationen zu machen, sind ja kläglich gescheitert."
Direkte Verbindungen zwischen den "Querdenken"-Initiativen und der rechtsextremen Szene sähen die Behörden aktuell nicht, sagte Reul. Manche Mitglieder distanzierten sich klar von Rechten "und andere spielen mit oder begrüßen das sogar". Die Gruppe der Demonstranten sei ebenfalls nicht homogen. "Das sind Impfgegner dabei, Esoteriker dabei, Leute, die ein richtiges Anliegen haben, Leute, die richtig Sorgen haben", erklärte der NRW-Innenminister. Für die Polizei sei es schwierig, mit solchen durchmischten Gruppen richtig umzugehen.