Bonn (epd). Die deutsche Unesco-Kommission warnt vor den Auswirkungen der Covid-19-Pademie auf die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Schon nach wenigen Monaten der Pandemie habe es erhebliche Rückschritte weltweit bei vielen dieser Sustainable Development Goals (SDG) gegeben, erklärte die Kommission nach ihrer Mitgliederversammlung am Freitagabend in Bonn. Insbesondere im Bildungsbereich sei zu befürchten, dass sich bestehende Ungleichheiten weiter verschärfen.
Zu den 17 Zielen der weltweiten Agenda 2030 gehören unter anderem keine Armut und kein Hunger, Bildung, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit, sauberes Wasser, saubere Energie, Maßnahmen für Klimaschutz und Frieden. Die Kommission rief dazu auf, aus der Pandemie zu lernen und die globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung trotz aller Probleme zu erreichen. Die bisherigen Anstrengungen zur Erreichung der sogenannten SDG seien "unzureichend".
Für die Lösung globaler Krisen seien vor allem multilaterale Verantwortung und Zusammenarbeit statt Abschottung und nationale Alleingänge nötig. Die deutsche Kommission rief den Bundestag und die Länder dazu auf, multilaterale Organisationen und Völkerrechtsabkommen weiter zu stärken. Nötig seien zudem gesellschaftlicher Zusammenhalt, Solidarität und gegenseitiges Vertrauen. Diese Werte hätten sich im kleinen Maßstab vor Ort bis zur europäischen Dimension als "der wichtigste Faktor für die Überwindung von Krisen" herausgestellt. Wege aus der Krise müssten sich zudem am Leitprinzip Nachhaltigkeit orientieren, fordert die Kommission.
Die Agenda 2030 wurde 2015 von Staats- und Regierungschefs in New York verabschiedet. Dieses Programm der Vereinten Nationen soll Menschen auf der ganzen Welt ein Leben in Würde ermöglichen sowie Frieden und eine intakte Umwelt schaffen. Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen sollen ihr Handeln an den 17 Zielen ausrichten.