Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will mit mehr Flexibilität in den Krankenhäusern auf die fehlenden Pflegekräfte auf Intensivstationen reagieren. Es seien bereits viele Ausnahmeregelungen geschaffen worden, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren, sagte Spahn am Donnerstag im RBB-Inforadio. Dies gelte etwa bei der Dokumentation, beim Aufwand und den Nachweispflichten. Zudem würden planbare Operationen verschoben, damit sich mehr Mitarbeiter auf Covid-19-Patienten konzentrieren können. Es sei aber auch klar, so Spahn, dass man nicht in sechs oder sieben Monaten Pflegefachkräfte ausbilden könne.
Zugleich stimmte der Gesundheitsminister die Menschen darauf ein, dass sie wegen der Corona-Pandemie noch lange mit persönlichen Einschränkungen rechnen müssen. Der November sei ein besonders schwerer Monat, in dem alle auf vieles verzichten müssten, vor allem im privaten Bereich, sagte Spahn. Im Bereich der Kunst und Kultur gehe es für viele Menschen um die wirtschaftliche Existenz.
"Aber wenn wir da durch sein sollten und die Zahlen runterbrächten, heißt das ja nicht: Ab Dezember oder Januar kann es dann wieder richtig überall losgehen und wieder Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern geben, als wäre nichts gewesen. Das wird nicht funktionieren", erklärte Spahn. Es gehe darum, gemeinsam durch den Winter zu kommen und dabei die Infektionszahlen auf einem niedrigeren Niveau zu halten. Deswegen sehe er in diesem Winter nicht mehr die Chance für Veranstaltungen mit mehr als 10 oder 15 Personen.