Wiesbaden (epd). Die Menschen in Deutschland wohnen inzwischen deutlich häufiger allein als noch vor 30 Jahren. Der Anteil der Einpersonenhaushalte erhöhte sich von 1991 bis 2019 von 34 Prozent auf 42 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Fast die Hälfte der Alleinlebenden (42 Prozent) wohnte im vergangenen Jahr in Großstädten ab 100.000 Einwohnern. Fast jede oder jeder dritte Alleinlebende (32 Prozent) lebte in kleinen Gemeinden unter 20.000 Einwohnern. In mittelgroßen Gemeinden zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern wohnte mit 26 Prozent gut jede oder jeder vierte Alleinlebende.
Insgesamt lebte 2019 jede fünfte Person (17,6 Millionen Menschen) in einem Einpersonenhaushalt, wie die Statistiker weiter erklärten. Dies war damit die häufigste Haushaltsform in Deutschland, noch vor den Zweipersonenhaushalten (13,8 Millionen). Dabei gibt es jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während bei den insgesamt knapp 8,5 Millionen allein wohnenden Männern mehr als jeder Dritte (38 Prozent) zwischen 20 und 39 Jahre war, bildeten bei den Frauen die 60- bis 79-Jährigen mit rund 34 Prozent die größte Gruppe der Alleinwohnenden. Ab einem Alter von 80 Jahren ist die Zahl der Alleinwohnenden bei den Frauen fast vier Mal so hoch wie bei den Männern (1,9 Millionen Frauen, 0,5 Millionen Männer).
Etwa die Hälfte der Menschen in Einpersonenhaushalten (8,9 Millionen) sind den Angaben zufolge ledig, 4,2 Millionen sind verwitwet, wie es weiter hieß. Insgesamt 3,3 Millionen sind geschieden und 1,1 Millionen verheiratet, leben aber getrennt.