Frankfurt a.M. (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürchtet, dass sich die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen noch in diesem Monat verdoppeln wird. Wenn es über einen längeren Zeitraum täglich 20.000 Neu-Infizierte gebe und davon zwei Prozent jeweils zwei Wochen lang auf Intensivstationen behandelt werden müssten, werde ihre Zahl im November wahrscheinlich auf mehr als 6.000 gleichzeitig steigen, sagte Spahn der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Höher dürfen die Zahlen nicht steigen", betonte er. "Falls doch, würden wir absehbar an einen Punkt kommen, an dem das Gesundheitssystem überfordert ist."
Mit 6.000 Corona-Patienten auf Intensivstationen könnten Ärzte und Pflegekräfte umgehen, sagte der Minister: "Aber nur unter sehr großem Stress. Deshalb müssen wir alle Kräfte in den Krankenhäusern zusammenziehen." Es müssten wieder Operationen verschoben werden, Personal aus dem OP-Saal müsse auf den Intensivstationen mithelfen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt 21.866 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf 727.553. Zudem wurden 215 weitere Todesfälle gemeldet. Damit starben bisher insgesamt 11.982 Menschen an oder mit dem Virus.