2021 steigen Renten womöglich nur in Ostdeutschland

Berlin (epd). Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Entwicklung der Renten aus. Der alternierende Vorsitzende des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, Alexander Gunkel, sagte am Mittwoch in Berlin, dass sich nach gegenwärtigem Datenstand im Jahr 2021 rechnerisch eine "negative Rentenanpassung" ergäbe. In der Praxis würde dies bedeuten, dass den Rentnerinnen und Rentnern in Westdeutschland im kommenden Jahr eine Nullrunde bevorsteht. Im Osten würden die Renten den Angaben nach indes - wegen der Ost-West-Angleichung - um 0,72 Prozent steigen. Gunkel sprach mit Blick auf die unklare Entwicklung der Corona-Krise allerdings von einer "Momentaufnahme".

Die Gesamteinnahmen in der allgemeinen Rentenversicherung werden sich 2020 den Angaben zufolge voraussichtlich auf rund 328,2 Milliarden Euro belaufen, die Ausgaben werden auf 332,9 Milliarden Euro geschätzt. Damit ergebe sich ein Defizit in Höhe von 4,7 Milliarden Euro.

Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums sagte in Berlin mit Verweis darauf, dass die Renten 2021 die Lohnentwicklung 2020 nachvollzögen, die "gute Nachricht" vor diesem Hintergrund sei, dass die Renten nicht sinken werden.