Rom (epd). Bei einem Bootsunglück vor der libyschen Küste sind mindestens 13 Flüchtlinge ertrunken. Unter den Todesopfern seien auch drei Frauen und ein Kind, erklärte der Mittelmeer-Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo, in der Nacht auf Mittwoch über Twitter. Elf Überlebende seien nach Libyen zurückgebracht worden. "Es wird weiter im Mittelmeer gestorben, und Libyen bleibt ein gefährliches Land und kein sicherer Hafen", fügte er unter Anspielung auf die Zusammenarbeit europäischer Behörden mit der libyschen Küstenwache hinzu.
Die "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation rettete unterdessen in internationalen Gewässern wenige Seemeilen von der Unglücksstelle entfernt 88 Bootsflüchtlinge. Die Geretteten seien in einem schlechten Gesundheitszustand, berichtete Open-Arms-Gründer Oscar Camps auf Twitter.
Wegen der guten Wetterbedingungen erreichen derweil täglich weitere Boote von der Nordküste Afrikas die italienische Insel Lampedusa. Zuletzt wurden 300 Ankömmlinge aus dem überfüllen Aufnahmezentrum Lampedusas auf ein Quarantäne-Schiff gebracht. Von den etwa 750 Menschen an Bord wurden rund 80 positiv auf das Coronavirus getestet.