Köln (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wendet sich gegen Denunziantentum in der Corona-Krise, wünscht sich aber zugleich bei groben Verstößen gegen die geltenden Einschränkungen Hinweise aus der Bevölkerung. "Ich halte nichts davon, seine Nachbarn zu beobachten und zu zählen, ob da jetzt zwei oder fünf Leute zum Kaffee kommen, um dann die Polizei zu rufen", sagte Laschet in einem Video-Chat mit Lesern des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Mittwoch). Wenn aber in einer Kellerkneipe 200 Menschen eine ausufernde Party feiern würden, sei das etwas anderes: "Dagegen muss man vorgehen und den Ordnungsbehörden einen Hinweis geben", sagte der CDU-Politiker.
"Ich habe auch nichts davon gehalten, dass manche im Frühjahr die Polizei gerufen haben, um spielende Kinder auf dem Spielplatz zu melden, als das damals verboten war", sagte der Ministerpräsident. "Das ist ein Klima, das wir in Nordrhein-Westfalen nicht brauchen. Wir müssen uns im privaten Leben vor Denunziantentum hüten. Das macht mehr kaputt, als dass es rettet", fügte Laschet hinzu.
epd kfr