Nürnberg (epd). Ein soziales Umfeld, das Langzeitarbeitslosen bei der Bewältigung von Alltagsproblemen wie Geldknappheit oder familiären Konflikten hilft, erhöht laut einer Studie die Beschäftigungschancen von Langzeitarbeitslosen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg ging in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Frage nach, welche sozialen Beziehungen bei der Arbeitsaufnahme von Langzeitarbeitslosen hilfreich sind.
Neben der Unterstützung bei Alltagsproblemen könnten auch aktive Mitgliedschaften in Sportvereinen, Gewerkschaften oder Kirchen die Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigungsaufnahme erhöhen. Nach der IAB-Studie steigt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der Langzeitarbeitslosen mit jeder aktiven Mitgliedschaft deutlich. Die Hilfe von Freunden und Bekannten bei der Stellensuche verbessere ihre Beschäftigungschancen dagegen nicht.
Die Autoren empfehlen Maßnahmen, in denen sich Langzeitarbeitslose unter der Anleitung von geschulten Sozialarbeitern wechselseitig motivieren und emotional unterstützen. Darüber hinaus könnte es nach Auffassung der Forscher eine Möglichkeit sein, Mitgliedschaften in Vereinigungen, die der Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben dienen, finanziell zu fördern.
Die IAB-Analysen basieren auf Befragungen von mehreren tausend Langzeitarbeitslosen. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit mindestens zwölf Monaten durchgängig arbeitslos sind.