Osnabrück (epd). Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen ruft der Deutsche Städtetag alle betroffenen Bürger, Quarantäneauflagen unbedingt zu beachten. "Um Corona wieder einzudämmen, bleibt es ganz zentral, dass Kontaktpersonen von Infizierten die Quarantäne einhalten", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). Immer wieder würden Menschen in Quarantäne auch nach wenigen Tagen selbst positiv auf Corona getestet. In Isolation könnten sie das Virus nicht mehr weiter verbreiten. Die "allermeisten Menschen" hielten eine angeordnete Quarantäne ein, betonte Dedy: "Und die Städte kontrollieren da, wo es nötig ist."
Weil immer mehr Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung überfordert seien, sei Eigenverantwortung notwendig, erklärte er: "Deshalb appellieren wir an die Bevölkerung, bei Verdacht auf Corona oder einem positiven Testergebnis sich sofort selbst in Quarantäne zu begeben." Niemand müsse dafür auf den Anruf vom Gesundheitsamt warten. So könnten unnötige Infektionen verhindert und die Gesundheit anderer geschützt werden.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte einheitliche Quarantäne-Regeln. "Damit die Pandemie nicht gänzlich aus dem Ruder läuft, brauchen wir die dauerhafte und nachhaltige Akzeptanz der Menschen. Dafür ist es unverzichtbar, dass wir auf einen Dschungel unterschiedlicher Vorschriften so weit wie möglich verzichten", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung. Einheitliche Vorschriften der Länder seien notwendig für Quarantäne-Auflagen, eine Maskenpflicht in allen Innenstädten, Bußgelder sowie für die Zahl der Teilnehmer an Veranstaltungen, die noch stattfinden dürften.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt 15.332 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf 687.200. Zudem wurden 154 weitere Todesfälle gemeldet. Damit starben bisher insgesamt 11.506 Menschen an oder mit dem Virus.
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