Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat am Montag an den Fall der Berliner Mauer und den Mut der Bürger in der DDR vor 31 Jahren erinnert. Der Tag des Mauerfalls am 9. November sei ein Tag der Freude, sagte Müller in einer Videobotschaft. Doch zu diesem bedeutenden und so wichtigen Tag gehöre auch die Erinnerung an die vielen Toten und Opfer der Berliner Mauer. Die Teilung der Stadt mit all ihren Folgen sei für die Menschen in Berlin und in Deutschland eine bittere Zeit gewesen, "für viele war es eine Zeit voller Schmerzen und Leiden", so Müller.
Der Fall der Mauer am 9. November 1989 sei den mutigen Menschen im damaligen Ostteil Berlins und in der ganzen DDR zu verdanken, "die hartnäckig und friedlich für Freiheit und Demokratie und gegen Unterdrückung und Diktatur gekämpft haben", betonte der Regierende Bürgermeister: "Die Freiheit ist ein Glück; wir dürfen dennoch nie vergessen, wie zerbrechlich sie ist. Gerade in diesen Tagen ist mir wichtig, daran zu erinnern, dass Freiheit nur gemeinsam mit Verantwortung gedacht werden kann."
Wegen der Corona-Pandemie konnte eine zentrale Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, und der Pfarrer der Versöhnungsgemeinde, Thomas Jeutner, steckten am Vormittag Rosen in die Mauer und zündeten Kerzen an. Anschließend läuteten sie gemeinsam die Glocken der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen in der Bernauer Straße.