Lambrecht verurteilt Gewalt bei "Querdenken"-Protest in Leipzig

Berlin/Leipzig (epd). Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Ausschreitungen bei den Protesten gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in Leipzig verurteilt. Was am Samstag in Leipzig passiert sei, "ist durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Lambrecht am Sonntag in Berlin: "Die Demonstrationsfreiheit ist keine Freiheit zur Gewalt und zur massiven Gefährdung anderer."

"Die Angriffe gegen die Polizei und die Presse verurteile ich scharf", betonte Lambrecht: "Die Verhöhnung der Wissenschaft und die rechtsextreme Hetze, die wir gesehen haben, sind abscheulich." Die Polizei müsse das staatliche Gewaltmonopol verteidigen und dürfe "marodierenden Gewalttätern nicht das Feld überlassen", betonte die Justizministerin. Wie die Lage eskalieren konnte, bedürfe jetzt gründlicher Aufklärung. Eine solche Situation inmitten der Pandemie dürfe sich nicht wiederholen.

"Corona-Leugner gefährden nicht nur sich, sondern alle", erklärte Lambrecht: "Tausende dicht an dicht ohne Masken sind ein Gipfel der Verantwortungslosigkeit und des Egoismus." Jeden Tag stürben Menschen am Coronavirus. Wer diese Gefahr leugne, stelle sich gegen den übergroßen Teil der Gesellschaft, der sich an Regeln halte, um sich und alle anderen schützen.