Hamburg (epd). Die Kindertagesstätten in Deutschland werden nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes von Bund und Ländern nicht genug dabei unterstützt, in der Corona-Pandemie die Betreuung zuverlässig zu sichern. "Bislang sind keine tragfähigen Konzepte umgesetzt worden", heißt es in einem Brief des Verbandes an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), der auch an alle Ministerpräsidenten ging, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab berichtete.
Der Paritätische begrüßt in dem Brief zwar, dass die Kindertagesbetreuung weiterläuft, doch die Politik trage die Mitverantwortung dafür, dass "der Schutz von Mitarbeitern und Kindern gewährleistet sein muss", schreibt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Trotz gegenteiliger Beteuerung gebe es vielfach keine stringente und realisierbare Teststrategie.
Die Kitas müssten "umfassende und verbindliche Unterstützung" durch den öffentlichen Gesundheitsdienst erhalten, so Schneider. Auch sollten ihnen Mittel zur Verbesserung des Infektionsschutzes in den Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Zugleich müsse das Personal so aufgestockt werden, "dass der Mehraufwand und die Ausfälle" infizierter Erzieherinnen durch die Arbeit unter Corona-Bedingungen verkraftet werden könnten.