Leipzig/Karlsruhe (epd). Wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung ist am Donnerstag in Leipzig eine junge Frau festgenommen worden. Der Beschuldigten Lina E. werde unter anderem gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, besonders schwerer Landfriedensbruch, räuberischer Diebstahl und Sachbeschädigung vorgeworfen, teilte die Bundesanwaltschaft am Freitag in Karlsruhe mit. Innerhalb der Vereinigung habe sie von Anfang an eine Führungsrolle eingenommen.
Die Frau, deren Alter nicht bekanntgegeben wurde, sei auf der Grundlage eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs durch das Landeskriminalamtes Sachsen festgenommen worden. Zudem wurden laut der Mitteilung ihre Wohnung in Leipzig sowie die von zwei weiteren mutmaßlichen Mitgliedern der linksextremistischen Vereinigung durchsucht. Gegen die beiden weiteren Beschuldigten besteht unter anderem der Verdacht der Mitgliedschaft in der kriminellen Vereinigung.
Lina E. habe sich spätestens im September 2019 der linksextremistischen Vereinigung angeschlossen. Sie habe bei Anschlägen das Kommando übernommen, die Ausführung vorbereitet und ihr Auto als Fluchtfahrzeug zur Verfügung gestellt.
Im Oktober 2019 soll sie zusammen mit weiteren zehn bis 15 Personen einen Anschlag auf den Inhaber sowie die Besucher einer Gaststätte in Eisenach verübt haben. Diese sei als Ziel ausgewählt worden, da es sich um einen mutmaßlichen Treffpunkt der rechten Szene handelte. Ein weiterer Angriff auf den Restaurantbetreiber sei für Dezember geplant gewesen.