Brazzaville, Genf (epd). Die Corona-Pandemie hat nach UN-Angaben in Afrika zu gefährlichen Einbrüchen bei der Gesundheitsversorgung geführt. Besonders betroffen seien lebensrettende Behandlungen wie die von Malaria-Patienten, warnte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in Kongos Hauptstadt Brazzaville.
Auch habe es weniger Impfungen, Geburtshilfen und medizinische Beratungen in Afrika gegeben. In 14 untersuchten Ländern des Kontinents seien gesundheitliche Serviceleistungen um mehr als die Hälfte zurückgegangen, sagte die Regionaldirektorin. Die größten Lücken hätten sich von Mai bis Juli aufgetan, als die Staaten die Grenzen abriegelten sowie Betrieb und öffentliche Einrichtungen schlossen.
Neben den Lockdowns hätten die Länder medizinisches Personal und Ressourcen in die Diagnose und Behandlung der Krankheit Covid-19 umgeleitet. Moeti forderte Afrikas Politiker auf, mehr Gelder in das Gesundheitswesen zu investieren. Nur starke Gesundheitssysteme könnten mit zukünftigen Pandemien und anderen schweren Krankheiten fertig werden. Brazzaville ist der Sitz des WHO-Regionalbüros für Afrika.